
Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland alltägliche Realität – auch wenn sie häufig unsichtbar bleibt. Besonders betroffen sind Frauen in Partnerschaften und Ehen. Dort erleben sie am häufigsten häusliche Gewalt, sexualisierte Gewalt oder psychische Gewalt, oft über einen langen Zeitraum hinweg. Die eigenen vier Wände, die eigentlich Schutz bieten sollten, werden für viele Frauen zu einem Ort der Angst.
Viele Betroffene schweigen aus Scham oder aus Angst, dass ihnen nicht geglaubt wird. Die Aktionswoche „Gewalt an Frauen“ macht auf diese Situation aufmerksam und setzt ein deutliches Zeichen für Solidarität, Unterstützung und Veränderung.
Auch die Caritas Moers-Xanten beteiligt sich an dieser Aktionswoche und macht auf die verschiedenen Formen von Gewalt aufmerksam. Unsere Fachdienste unterstützen Frauen in belastenden Lebenssituationen – vertraulich, kostenfrei und auf Wunsch anonym.
Zu unseren Angeboten gehören unter anderem:
- Fachberatung gegen sexualisierte Gewalt
Unterstützung für Frauen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben – unabhängig davon, ob die Tat kürzlich oder bereits länger zurückliegt. - Erziehungsberatungsstelle für Mütter, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
Unterstützung bei häuslicher Gewalt, psychischer Belastung, Krisen oder anderen herausfordernden Situationen innerhalb der Familie oder Partnerschaft.
Hier erhalten Betroffene Beratung, Stabilisierung und Begleitung – in einem geschützten Rahmen.
Frauen, die Gewalt erleben, fühlen sich oft allein gelassen. Doch Hilfe ist möglich, Wege existieren und Unterstützung kann jederzeit in Anspruch genommen werden. Niemand muss diesen Weg allein gehen.
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“:
- Für schnelle, anonyme Unterstützung – rund um die Uhr erreichbar
- 116 016
- hilfetelefon.de
Gemeinsam möchten wir Betroffenen Mut machen, Wege zeigen und dazu beitragen, dass Gewalt sichtbar gemacht und beendet wird.
Die Aktionswoche ist gleichzeitig Teil der internationalen „Orange Days“, die jedes Jahr vom 25. November – dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen – bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, stattfinden. Gemeinsam mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Moers unterstützt die Caritas Moers-Xanten zahlreiche Aktionen, die Gewalt sichtbar machen und Betroffenen eine Stimme geben. Eine dieser Aktionen ist die eindrucksvolle Installation „Leere Schuhe“: Jedes Schuhpaar steht für eine Frau oder ein Mädchen, die durch einen Femizid ums Leben kam. Die Installation wird am Rathausgelände sowie zeitgleich im Berufsbildungscampus Moers präsentiert und durch die Streetbox sowie die Schulsozialarbeit der Berufskollegs begleitet.
Ein weiterer Schwerpunkt der diesjährigen Orange Days ist die Präventionsarbeit mit weiterführenden Schulen. Gemeinsam mit der Streetbox, Schulsozialarbeit und engagierten Schüler*innen der Klassen 5 bis 10 setzen wir mit einer groß angelegten Spray-Aktion ein sichtbares Zeichen im Stadtgebiet. Unter dem Motto „Stopp Gewalt gegen Frauen“ gestalten mehrere Schulen – darunter die Anne-Frank-Gesamtschule, Geschwister-Scholl-Gesamtschule und Hermann-Runge-Gesamtschule – gemeinsam öffentliche Flächen. Zusätzlich beteiligen sich kulturelle Einrichtungen wie das Theater Junges STM und das Schlossmuseum, die während der Orange Days in orange erstrahlen und so auf das Thema aufmerksam machen.
Auch im öffentlichen Raum zeigen Bürger*innen Haltung: Am Markttag tragen Beteiligte orangene Schürzen mit einem klaren Statement gegen Gewalt. Diese Aktionen stehen stellvertretend für ein breites gesellschaftliches Bündnis, das Haltung zeigt, Bewusstsein schafft und Betroffene stärkt. Gemeinsam möchten wir dazu beitragen, Gewalt gegen Frauen nicht nur sichtbar zu machen – sondern ihr entschieden entgegenzutreten.