cari-treff auf dem Katholikentag
Im Rahmen des Programms "Hippeland und Gönne Kant" gab das Kreisdekanat Wesel einen Einblick in die Vielfalt kirchlichen Lebens am Niederrhein zu den Themen Gerechtigkeit, Solidarität, Menschenwürde, Soziales, christliches Engagement. Hier hatten sich Akteure verschiedener Einrichtungen zusammengefunden, die an den Talkrunden teilgenommen haben: Weihbischof Rolf Lohmann, Elisabeth Kreul, von der Emmaus-Bewegung e.V., Sonsbeck, Herr Moritz Bucher vom Kloster Mörmter, Fazenda da esperanca, Bettina Schäfer vom Düppelpunkt des Caritasverband Dinslaken-Wesel teilnahmen.
Den cari-treff vertraten Herr Dirk Ulrich vom Caritasverband Moers-Xanten e. V. und Thomas Riedel von der Kirchengemeinde St.Josef in der Talkrunde, die von Frau Cherima Kus moderiert wurde.
Auf die Frage, was die Besonderheit des cari-treff sei, nannte Thomas Riedel die Kooperation von Ehren- und Hauptamt der Kirchengemeinde St. Josef und dem Caritasverband Moers-Xanten e.V. Den Beteiligten ist es in mittlerweile 10 Jahren gelungen einen Raum zu schaffen, in dem alle Kamp-Lintforter willkommen sind, gleich welcher Nation. Der cari-treff ist offen, ein Ort der Begegnung, ob bei einer Tasse fair gehandeltem Kaffee oder einfach zum Sitzen und Erzählen. Ebenso bedeutsam ist der wie eine Boutique gestaltete Second-hand-Bereich "Jacke wie Hose". Ein Herausstellungsmerkmal ist eben das große ehrenamtliche Engagement, ein Wesensmerkmal des cari-treff.
Herr Ulrich, als Vertreter desCaritasverbandes Moers-Xanten, stellte die fachlichen Beratungen während der Öffnungszeiten des cari-treff heraus. Dabei betonte er das Angebot der allgemeinen Sozialberatung als eine echte und unverzichtbare Hilfe für Menschen - nicht nur am Rande von Kirche, vielmehr für alle Menschen, die im Behörden-Dschungel Hilfe benötigen. Auf die Frage der Moderatorin, welche "weltliche" Unterstützung sich die Vertreter der vorgestellten Projekte wünschen, nannte Herr Ulrich eine verlässliche Finanzierung des cari-treff. Über 10 Jahre sei es immer wieder eine Herausforderung, dies Projekt über Spendengelder und Querfinanzierung auszustatten.
Wie "Gott" denn bei diesen Projekten helfe, fragte die Moderatorin: Thomas Riedel gab hierzu einen Hinweis auf das Matthäus-Evangelium, in dem Jesus sagt: Ich bin der nackte Mensch, ich bin der Gefangene, ich bin der Geflohene, der Heimatlose, der Hungernde, der Einsame. Dieses "das bin ich" findet sich später wieder in der Aussage Jesu beim Abendmahl. "Dieses Brot - das bin ich". Daraus wird deutlich, dass Gott nicht nur "irgendwie" helfe, sondern er ist es, der auch dem helfenden Mensch begegnet und ihn im Brot der Eucharistie stärkt.
Die Zeit war zu kurz, um all die beispielhaften Angebote in ihrer Vielfalt darzustellen, resümierte die Moderatorin. Weihbischof Lohmann war es wichtig, seine hohe Wertschätzung auszudrücken: "Diese Projekte und vor allem die Menschen, die sich dort engagieren, das sind die wahren Schätze und der eigentliche Reichtum der Kirche."
In einem kurzen Nachgespräch hinter der Bühne unterstrich Weihbischof Rolf Lohmann noch einmal das, was er auf der Bühne gesagt hatte und nahm Bezug auf die Aussage von Dirk Ulrich zu den Herausforderungen der Finanzierung. Hier bot der Weihbischof an, gerne mal den cari-treff zu besuchen, zum besseren Kennenlernen dieser Einrichtung und der Menschen, um zu erfahren, welche Herausforderungen der dauerhaften Finanzierung bestehen. Über diese Aussage freuten sich Thomas Riedel und Dirk Ulrich natürlich sehr. "Die Einladung wird nicht lange auf sich warten lassen!"
Text: Thomas Riedel, Pastoralreferent St. Josef, Kamp-Lintfort