Digitaler Spieletisch im Einsatz in der Tagespflege St. Paulus
In den ambulanten und stationären Altenhilfe-Einrichtungen der Caritas in Kamp-Lintfort sind seit einiger Zeit digitale Spieletische (Beleef TV) im Einsatz. Warum das Medium nicht nur für demenzerkrankte Senioren ein Gewinn ist, lesen Sie hier.
Kamp-Lintfort. Fürs Spielen ist man nie zu alt. Das sieht man spätestens beim Anblick der Bewohner*innen, die im Seniorenzentrum St. Josef in Kamp-Lintfort konzentriert und vergnügt am digitalen Spieletisch sitzen. Das multimediale Gerät mit großem Touchscreen wurde für den Bereich der Alten- und Behindertenhilfe konzipiert. Es begeistert Bewohner*innen und Mitarbeitende gleichermaßen.
Angeschafft werden konnte der Tisch für die Altenhilfeeinrichtung St. Josef dank der Unterstützung der Deutschen Stiftung für Demenzerkrankte. Auch im Caritas-Haus St. Hedwig und in der Tagespflege St. Paulus in Kamp-Lintfort sind jeweils einer dieser innovativen Spieletische namens Beleef TV im Einsatz.
Die Nutzung von digitalen Medien zur Unterhaltung und Förderung nimmt auch in der Altenhilfe einen immer größeren Stellenwert ein. Daher war der Caritasverband Moers-Xanten auf der Suche nach zeitgemäßen Angeboten - nicht nur für demenziell Erkrankte. Im Vordergrund sollte die Erhaltung und Aktivierung der Motorik, sowie wie die Förderung der kognitiven und geistigen Fähigkeiten stehen. Genauso wichtig ist es natürlich, gemeinsam Zeit zu verbringen und die Freude am Miteinander zu stärken.
Die Rechnung geht auf: Die Senioren und Seniorinnen reagieren mit viel Neugier und großem Interesse auf den Spieletisch und können sich ohne Probleme auf das neue Medium einlassen. Trainingseffekte werden genutzt, ganz ohne dass die Nutzenden sich einem Trainingsanspruch ausgesetzt fühlen. Etwa bei der Auge-Hand-Koordination, die beim Luftballonstechen oder bei Schiebe- und Puzzle-Spielen trainiert wird.
Eine Seniorin macht am liebsten Denkaufgaben, die das Konzentrations- und Erinnerungsvermögen fördern, z.B. Memory, Sudoku oder Quiz. Da sie motorisch eingeschränkt ist, bekommt sie durch Mitarbeitende Unterstützung. Denn der "Kopf funktioniert noch", sagt sie mit einem Lachen in den Augen. Sogar jene, die scheinbar unbeteiligt dabeisitzen, profitieren - sei es allein durch Mitlachen, wenn sich die anderen über ihre Spielerfolge freuen oder wenn alte Schlager aus der Juke-Box mitgesungen werden.
In den Einrichtungen beobachten wir, dass sich die Bewohner*innen und Gäste besser
konzentrieren können und der Spieletisch sowohl Menschen mit Demenz als auch kognitiv nicht
Eingeschränkte anspricht. Die Senioren werden auf verschiedenen Ebenen erreicht. Beim Spaß,
bei der Förderung und bei der biografischen Arbeit. Zum Beispiel im Erinnerungsmenü mit Hits
aus den 1950er- und 1960er-Jahren, Kinderliedern, Bingo mit Obst- und Gemüsesorten oder
einem Sprichwort-Memory. Erzählkarten mit Abbildungen von typisch eingerichteten Räumen
aus früheren Zeiten aktivieren nicht nur die Erinnerung - sie laden auch zum Gespräch ein.
Weitere Informationen:
Der digitale Aktivitäts- und Erlebnistisch besteht aus einem großen Touchscreen, ist auf Rollen
leicht zu verschieben. Er ist höhenverstellbar und kann einfach von Menschen im Rollstuhl
bedient werden. Er wird immer in Begleitung eingesetzt, sowohl in der Einzelbetreuung als auch
für Gruppenangebote. Zwölf Softwarepakete beinhalten 150 Spiele und Applikationen.
Der Spieletisch im Seniorenzentrum St. Josef wurde von der Deutschen Stiftung für
Demenzerkrankte gefördert.
Damit so viele Senior*innen wie möglich von der Technik profitieren können, wurde der Beleef
TV auch für das Caritashaus St. Hedwig und für die Tagespflege des Caritasverbandes
angeschafft.
gefördert von der Deutschen Stiftung für Demenzerkrankte